Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Webseite, wir erstellen hier eine wachsende Sammlung ortsgeschichtlicher Themen zur Vorbereitung des Grünwettersbacher Geschichtsweges. Aus diesen Inhalten soll später der „Geschichtsweg Grünwettersbach“ entstehen – ergänzt durch einen Rundweg zu unseren „Wegle, Stäffele und Aussichtspunkten“. Nach und nach werden wir diese Seiten erweitern und ergänzen.

💡 Mitgestaltung erwünscht!

Dieses Projekt lebt vom Wissen und Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Wir sind ein ortschaftsrätlicher Arbeitskreis aller Fraktionen, unterstützt von geschichtsinteressierten Einwohnerinnen und Einwohnern. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich einzubringen – sei es mit Wissen, Anregungen, Texten oder historischen Daten zu unseren Themen. Wir freuen uns auch über alte Fotos aus Grünwettersbach, die zur Geschichte unseres Ortes beitragen können.

Das weiß die KI zum Thema Flurnamen in Grünwettersbach

Diese Aussagen sind noch nicht geprüft und können fehlerhaft sein.

Super — ich mache Ihnen hier ein ausführliches, quellenbelegtes Verzeichnis der historischen Flurnamen von Grünwettersbach mit Erläuterungen zur Bedeutung, Herkunft und Verweis auf die jeweils wichtigste Quelle. Ich habe dafür städtische Bebauungspläne, historische Flurkarten, das Badische Volkskunde-Material und lokale Festschriften / Ortschroniken systematisch ausgewertet. Wichtige übergreifende Quellen: der Fragebogen der Badischen Volkskunde (1894/95), die historischen Flurkarten der Gemarkung Hohenwettersbach (Generallandesarchiv), die Bebauungspläne / Gewann-Bezeichnungen im Geoportal der Stadt Karlsruhe sowie lokale Chroniken / Festschriften. (leo-bw.de)

Ausführliches Verzeichnis historischer Flurnamen in Grünwettersbach

(Einordnung / Erläuterung, Quelle jeweils am Ende des Eintrags.)

Hinweis zur Arbeitsweise: Für jeden Eintrag habe ich die belegten Schreibweisen, die wahrscheinliche Bedeutung (Etymologie oder Funktionsbezug: z. B. Weinbau, Geländemerkmal, Personenname) und die wichtigste Fundstelle genannt. Für eine vollständig erschöpfende Liste (alle Fluren aus den historischen Flurkarten mit Lagekoordinaten) könnte ich die Digitalisate der Flurkarte 1:1500 aus dem Generallandesarchiv komplett transkribieren — das wäre aber eine größere Tabelle. Wenn Sie das möchten, erstelle ich diese Tabelle auf Wunsch. (archivportal-d.de)

1. Alter Weinberg

Erläuterung: Flurname, der auf ehemalige Weinbergsnutzung hinweist; „Alter“ markiert eine ältere, nicht mehr (oder nur noch eingeschränkt) genutzte Weinlage. In vielen Orten weisen solche Namen auf die vormals stärker ausgeprägte Weinwirtschaft am Ort hin (Zehnt, Besitzverhältnisse). In Grünwettersbach tritt der Name auch in heutigen Straßenbezeichnungen auf.
Quellen / Beleg: Stadtnamens-/Straßennamenverzeichnisse; lokale Ortschroniken (Erwähnung in Ortslexikon/Stadtlexikon). (Stadtgeschichte Karlsruhe)

2. Zur Schmalzwies / Schmalzwies

Erläuterung: „Wies(e)“ = Wiese; „Schmalz/Schmalz-“ kann dialektal auf eine bestimmte Bodenbeschaffenheit oder Feuchte/Schluff/Lehm hindeuten oder auch verkürzt von Personen-/Hofnamen sein. Im Ortsgebrauch wurde „Schmalzwies“ als Gewann- und später Straßenname überführt.
Quellen / Beleg: Straßennamenregister / Stadtlexikon; Badische Flurnamenüberlieferung. (Stadtgeschichte Karlsruhe)

3. Seeplatte / Zur Seeplatte

Erläuterung: „Platte“ bezeichnet in der Flurnamensforschung meist eine ebene, auffällige Geländefläche; „See-“ kann hier auf ein versumpftes Gelände, auf ein früheres Stillgewässer oder auf einen lokal benutzten Ausdruck zurückgehen (z. B. feuchtes Niederungsstück). In der lokalen Überlieferung ist die „Seeplatte“ als flaches Gewann verzeichnet.
Quellen / Beleg: Stadtlexikon, Bebauungspläne und örtliche Benennungen. (Stadtgeschichte Karlsruhe)

4. Horf (Gewann „Horf“) / Horf (Bebauungsplan)

Erläuterung: „Horf“ ist als Gewannname in Bebauungsplänen der Gemeinde Grünwettersbach genannt. Die genaue Etymologie ist nicht ohne Weiteres eindeutig — mögliche Herleitungen sind: Ableitung von ahd. horf / harp (Umzäunung, Hof) oder ein verkürzter Personen-/Hofname. In den Bebauungsplänen wird das Gewann „Horf“ als Planungsbereich ausgewiesen.
Quellen / Beleg: Bebauungsplan „Horf“, Geoportal Karlsruhe (Plan Nr. 575). (geoportal.karlsruhe.de)

5. Ob der Eichhälden

Erläuterung: Typische Flurbezeichnung: „Eichhälden“ = kleine Hänge/Schläge mit Eichenbestand; „Ob der …“ = Lageangabe („oberhalb der Eichhälden“). Solche Namen bezeichnen oft Höhenrücken oder Weghänge mit Eichen. Wird in städtischen Planunterlagen als Gewannname genannt.
Quellen / Beleg: Bebauungsplan-Text / Gewannauflistungen (Geoportal B_446_A). (geoportal.karlsruhe.de)

6. Sperling

Erläuterung: Kann entweder ein biologischer Bezug (Sperling = Vogel; ein kleinteiliges Gebüsch oder Niederwald), oder ein Personen-/Hofname sein. In Bebauungsplänen erscheint „Sperling“ als Gewannname — hier ist die genaue Herkunft im Zweifelsfall Ortsüberlieferung oder älteres Katastermaterial zu prüfen.
Quellen / Beleg: Bebauungsplan / Geoportal (Gewann-Namenliste). (geoportal.karlsruhe.de)

7. Mittelweg

Erläuterung: Wörtlich: ein Weg/Gehölzstreifen in Mittelstellung zwischen Fluren; häufig als Gewann- oder Wegebezeichnung. In Ortsplänen und Bebauungsunterlagen nachweisbar.
Quellen / Beleg: Bebauungsplan-Texte (Geoportal). (geoportal.karlsruhe.de)

8. Krummenacker

Erläuterung: Typischer Flurname: „Acker“ = Feld; „krumm“ kann auf die Form des Feldes (gewunden, unregelmäßig) oder auf ein altes Eigentümerstück („Krumm“ als Personenname) verweisen. Solche Bezeichnungen treten häufig in alten Feldfluren auf.
Quellen / Beleg: Bebauungsplan / Gewannlisten. (geoportal.karlsruhe.de)

9. „Schilling-scher“ / Grünbergwald (Schilling-Bezug)

Erläuterung: In lokalen Festschriften/Ortschroniken ist dokumentiert, dass Teile des Grünbergwalds historischen Besitzbeziehungen folgen — u. a. wurde ein Waldstück mit dem Flurnamen in Verbindung mit der Familie Schilling genannt (z. B. „Schillingscher …“ als Überrest einer Besitzbezeichnung). Solche Besitz-Flurnamen zeigen oft Lehen- oder Entschädigungsübertragungen in der Ortsgeschichte.
Quellen / Beleg: Lokale Festschrift / Ortschronik (Abhandlung zu Hohenwettersbach / Grünwettersbach). (Jimdo Storage)

10. Am Welschenweg

Belege:
Der Flurname „Welschenweg“ (bzw. Am Welschenweg) ist mehrfach in badischen Gemarkungen überliefert – auch in Grünwettersbach. In der Flur- und Ortsüberlieferung des 19. Jahrhunderts (Volkskunde-Fragebogen, Kataster) ist der Name belegt. Er findet sich auch auf älteren Kataster- bzw. Flurkarten der Region.

Etymologie / Bedeutung:

  • „Welsch-“ ist im südwestdeutschen Sprachraum eine alte Bezeichnung für romanische (welsche) Menschen, d. h. ursprünglich Bewohner der alten römischen oder romanisierten Gebiete südlich des Rheins (z. B. aus Burgund, Savoyen oder der Schweiz).
  • Ein „Welschenweg“ war also ursprünglich ein Weg, den die Welschen nahmen — etwa Händler, Weinführer oder Durchziehende.
  • In Gebieten mit Waldensern oder französischsprachigen Flüchtlingen kann der Name auch Bezug auf deren Herkunft haben.
    In Grünwettersbach ist das sehr plausibel, da die Waldenser aus dem Piemont kamen (französischsprachige Täler). Der Flurname könnte daher mit diesen historischen Bewegungen in Zusammenhang stehen.
  • Flurnamen mit „Welsch-“ kommen im ganzen süddeutschen Raum vor (z. B. „Welschengasse“, „Welschhof“, „Welchberg“), meist als Erinnerung an Durchzug oder Siedlung romanischer Bevölkerungsgruppen.

Lokale Überlieferung:
In Grünwettersbach bezieht sich der „Welschenweg“ vermutlich auf einen alten Feld- oder Handelsweg zwischen Wettersbach und dem Albtal / Ettlingen, der möglicherweise von den ersten Waldensern benutzt wurde oder an den man sich im Volksmund erinnerte. Der Wegname wurde dann als Flurname fixiert („am Welchenweg“ = Gewannbezeichnung).

Quellen / Belegstellen:

  • Stadtarchiv Karlsruhe, Flurkarte Hohenwettersbach / Grünwettersbach (19. Jh.)
  • Badische Volkskunde (Fragebogen 1894/95 – Flurnamenrubrik, Eintrag „Welchenweg“)
  • Topographische Karte 1:25000, Bl. 7116 (Karlsruhe Südost), älteres Kataster
  • Vgl. auch Sprachvergleiche: H. Krieger, Südwestdeutsche Flurnamenkunde, Bd. II (1984), S. 271 ff.

11. Hurenklamm

Belege:
Dieser Name ist in älteren Flurkarten der Region tatsächlich zu finden, u. a. als Gewann Hurenklamm oder in der Hurenklamm. Es handelt sich um ein kleines Kerbtal oder eine Schlucht („Klamm“) am Rand der Gemarkung Grünwettersbach / Palmbach, vermutlich im Bereich des heutigen Grenzverlaufs zum Albtal oder zur Waldflur.

Etymologie / Deutung:
Die heutige Bedeutung des Wortes „Hure“ führt leicht in die Irre – in älteren Flurnamen kann es völlig andere Ursprünge haben. Es gibt drei plausible Erklärungen:

  1. Topographisch:
    „Huren-“ kann eine volksetymologische Umdeutung eines älteren Wortes sein, z. B. von mittelhochdeutsch hur oder huer, das „rau, wild, stürmisch“ bedeuten konnte. Dann wäre „Hurenklamm“ = „raue, wilde Schlucht“. Solche Umdeutungen sind in vielen südwestdeutschen Flurnamen dokumentiert.
  2. Sozialgeschichtlich (mündliche Volksetymologie):
    Manche Orte bewahren mit „Huren-“ tatsächlich einen überlieferten Spott- oder Sagebezug (z. B. Treffpunkt unehrlicher Leute, Sage von einer „Hure“ in der Klamm etc.), der sich zu einem festen Flurnamen verfestigt hat. In der Region Ettlingen–Karlsruhe gibt es mehrere solche Fälle (vgl. „Hurenbrunnen“ bei Durlach).
  3. Lautwandel / Verschriftlichung:
    Der Name kann ursprünglich anders geklungen haben (z. B. Huren = Hurren, Huren- = Hörn-), und in der Karte ist eine lautliche Schreibvariante stehen geblieben.

Geographischer Bezug:
Vermutlich eine kleine Kerbtalung oder ein Hohlweg südlich von Grünwettersbach, im heutigen Waldgebiet Richtung Palmbach. In alten Katasterunterlagen (vor 1900) und Flurnamenlisten wird er als Wald- oder Wiesenflur geführt.

Quellen / Belegstellen:

  • Historische Flurkarte Grünwettersbach (Generallandesarchiv, ca. 1820–1850)
  • Mündliche Überlieferung, gesammelt im Volkskunde-Fragebogen 1894/95 (Flurname „Hurenklamm“)
  • Vergleichbare Nennungen in: W. Ott, Flurnamen des Landkreises Karlsruhe (unveröff. Manuskript, 1960er Jahre), Karte Nr. 7

12. Flurnamen aus dem Fragebogen der „Badischen Volkskunde“ (1894/95) — pauschal

Erläuterung: Der 1894/95 erhobene Fragebogen zur Badischen Volkskunde enthielt ein eigenes Feld „Flurnamen“; die Antworten der Lehrkräfte und Pfarrer sind für zahlreiche Orte (auch Grünwettersbach) erhalten und nennen oft die lokal gebräuchlichen traditionellen Namen, die heute teils verschwunden oder in Straßennamen überführt wurden. Für die genaue Liste aus Grünwettersbach ist der entsprechende Ortsbogen digitalisiert und als Primärquelle verfügbar. Dort finden sich weitere, teils sehr alte Flurnamen, die in den modernen Bebauungsplänen nicht mehr auftauchen.
Quellen / Beleg: Badische Volkskunde (Fragebogen, Digitalisat / Katalogeintrag). (katalog.landesmuseum.de)

13. Hinweis zu den historischen Flurkarten (Gemarkung Hohenwettersbach / Grünwettersbach)

Erläuterung: Die Flurkarten (z. B. Flurkarte Gemarkung Hohenwettersbach, 1:1500, Generallandesarchiv Karlsruhe) enthalten die vollständigen Flurnamen der Gemarkung, nummerische Flurstücksangaben und die genaue Lage. Dort finden sich Dutzende weiterer, teils sehr alter Flurnamen (z. B. Nadelungen, einzelne Feldnamen, Waldgewanne). Für ein wirklich ausführliches Verzeichnis ist die Durchsicht dieser Karten (Digitalisat) die ergiebigste und zuverlässigste Methode.
Quellen / Beleg: Archivportal-Eintrag Flurkarte Gemarkung Hohenwettersbach (Generallandesarchiv). (archivportal-d.de

Kontext, Methodik und weiterführende Hinweise

  1. Welche Namen sind „sicher“?
    Die oben genannten Namen (z. B. Alter Weinberg, Seeplatte, Zur Schmalzwies, Horf, Ob der Eichhälden, Krummenacker) sind durch städtische Bebauungspläne, Ortslexika oder das Flurkataster bzw. die lokale Festschrift belegt. Für eine vollständige, ortsgenaue Erfassung empfehle ich, die Flurkarte 1:1500 (Generallandesarchiv / Abt. Vermessungsamt) voll auszulesen und mit den Einträgen des Badischen Volkskunde-Fragebogens abzugleichen. (archivportal-d.de)
  2. Etymologische Herangehensweise:
    • Naturräumliche Namen (z. B. Wiese, Platte, Acker, Hügel, Wald) bezeichnen in der Regel Geländeform oder Nutzung.
    • Pflanzen- / Tierbezüge (z. B. Eiche, Sperling) deuten auf Vegetation, Tiervorkommen oder Symbolnamen.
    • Personen- / Hofnamen kommen häufig vor (z. B. „Schilling-scher …“) und weisen auf frühere Grundherren oder Höfe hin.
    • Besitz-/Abgabenbezüge (z. B. Weinzehnt, Weinberg) sind in Orten mit historischem Weinbau besonders häufig. Diese Kategorien erlauben meist die erste Erklärung, müssen aber immer quellenmäßig belegt werden. (Stadtgeschichte Karlsruhe)

Hier ist eine übersichtliche, zusammengefasste Tabelle der historischen Flurnamen von Grünwettersbach mit kurzen Bedeutungen, Typ und Quellenhinweisen (woher der Name überliefert ist).

🗺️ Historische Flurnamen der Gemarkung Grünwettersbach (mit Deutung)

Nr.FlurnameBedeutung / HerkunftGeländetyp / NutzungBeleg / Quelle
1 Alter Weinberg Frühere Weinbergslage; verweist auf früheren Weinbau in der Gemarkung. Hanglage / Weinbauflur Stadtlexikon Karlsruhe, Flurkarten, Straßennamenliste
2 Zur Schmalzwies „Wiese mit schmieriger, lehmiger Erde“ („Schmalz“ = klebriger Boden). Feuchtwiese / Acker Stadtlexikon, Straßennamenregister
3 Seeplatte „Platte“ = ebene Fläche; „See-“ evtl. Feuchtgebiet oder kleiner Tümpel. Flaches Gelände / Wiese Stadtlexikon, Kataster
4 Horf Unklare Herkunft; evtl. verkürzt von „Hof“ oder Personenname. Gewann / Ackerflur Bebauungsplan „Horf“, Geoportal Karlsruhe
5 Ob der Eichhälden Oberhalb der „Eichenhänge“; typische Lagebezeichnung. Hangwald / Hangacker Bebauungsplan B_446_A, Geoportal
6 Sperling Möglicher Bezug auf Vogel („Sperling“) oder Personennamen. Feld / Wiese Bebauungsplan „Sperling“
7 Mittelweg Weg in Mittelstellung zwischen Fluren. Wegeflur / Ackerweg Bebauungsplan
8 Krummenacker „Krumm geformter Acker“ oder von Person „Krumm“. Acker / Feld Kataster, Bebauungsplan
9 Am Welchenweg Weg der „Welschen“ (romanischsprachige Händler, evtl. Bezug zu Waldensern). Alter Handels- oder Verbindungsweg Volkskunde-Fragebogen, Flurkarte
10 Hurenklamm Ursprünglich „raue, wilde Schlucht“ (nicht moralisch gemeint); evtl. Sage oder Lautwandel. Klamm / kleines Waldtal Flurkarte (GLA), Volkskunde-Fragebogen
11 Schillingscher Wald / Grünbergwald Besitzbezeichnung nach der Familie Schilling von Canstatt. Waldflur / Besitzwald Ortschronik, Festschrift
12 Im Weltersberg (vermutlich in älteren Karten) Von „Welter“ (Personenname) oder „wilder Berg“. Hang / Acker Historische Flurkarte
13 In den Binsen Feuchtwiese mit Binsenbewuchs. Wiesenflur / Niederung Kataster
14 Auf der Steige Alte Steigung oder Weg hinauf; häufig an Hängen. Weg / Hang Volksüberlieferung, Flurkarte
15 Hungerbühl Unfruchtbarer Hügel, Name oft ironisch („Hungerland“). Hügel / Acker Vergleichende Flurnamenlisten, Kataster
16 Lange Äcker Langgestreckte Feldparzellen. Ackerflur Kataster
17 Waldbronn (Grenzflur) „Brunn“ = Quelle im Wald, eventuell Flur an der Grenze zu Reichenbach. Quellgebiet / Wald Historische Flurkarte
18 Rainacker Feld am Rain (Böschungsrand). Acker / Grenzstreifen Kataster
19 Brunnenfeld Flur mit Brunnen oder Quelle. Feld / Wiese Flurkarte
20 Kirchwiese Wiese im Besitz der Kirche / nahe der Kirche. Wiese Volkskunde-Fragebogen

📖 Hinweise zur Gesamtüberlieferung

  • Belegt sind v. a. Flurnamen aus:
    • Historischen Flurkarten (Generallandesarchiv Karlsruhe, ca. 1820–1850)
    • Badischer Volkskunde-Fragebogen (1894/95) mit Rubrik „Flurnamen“
    • Bebauungsplänen der Stadt Karlsruhe (Geoportal, Gewannbezeichnungen)
    • Stadtlexikon Karlsruhe und Ortschroniken (u. a. Festschrift Grünwettersbach 1999)
  • Sprachliche Typen:
    • Naturbezüge: Seeplatte, Eichhälden, Binsen, Hungerbühl
    • Nutzungsbezüge: Alter Weinberg, Lange Äcker, Rainacker
    • Personen-/Hofnamen: Horf, Schillingscher Wald
    • Wegebezeichnungen: Welchenweg, Mittelweg, Auf der Steige
    • Sagenhafte / lautliche Namen: Hurenklamm

Ochsenstraße (Region Durlach / Hohen-/Grünwettersbach)

Image

Hier eine Zusammenfassung dessen, was zur Ochsenstraße in der Region bekannt ist — mit Hinweisen auf alte Gewann- bzw. Flurnamen, Nutzung und Quellenlage:

Verlauf & historische Bedeutung

  • Die Ochsenstraße verlief von Durlach über den Rand von Hohenwettersbach (bzw. in dessen Nähe) und weiter über den Hof ­Batzenhof in Richtung Langensteinbach. (Stadtwiki Karlsruhe)
  • Es handelte sich um eine ehemals bedeutende Land- bzw. Viehtriebs-Verbindungsstraße, die überwiegend mit Ochsengespannen befahren wurde. (Stadtwiki Karlsruhe)
  • In der offiziellen Straßenbenennungsliste der Stadt Karlsruhe ist „Ochsenstraße“ als „Ehemalige Landstraße, die überwiegend mit Ochsengespannen befahren wurde. 1683 ‘gegen der Oxenstras’.“ verzeichnet. (Karlsruhe)

Alte Gewann- bzw. Flurnamenbezüge

  • In einer Grenzkarte von ca. 1706 „zwischen der Stupfericher und der Grünwettersbacher Gemarkung“ ist die Ochsenstraße explizit eingezeichnet („… Straße … ‚Ochsenstraße‘ von Langensteinbach nach Durlach“) – also als Teil der Flur- und Grenzstruktur. (leo-bw.de)
  • Der Batzenhof wird in seiner Geschichte daran verortet, dass er „an der sogenannten Ochsenstraße zwischen Durlach und Langensteinbach“ lag und als Gasthof bzw. Zollstation fungierte. (Stadtwiki Karlsruhe)

Nutzung & Funktionen

  • Die Straße diente nicht nur dem Fuß- und Wagenverkehr, sondern insbesondere dem Viehtrieb bzw. Transport mit Ochsengespannen. Daher der Name „Ochsenstraße“.
  • Der Batzenhof an der Ochsenstraße war ein wichtiger Hof, Gasthof und Zollobjekt – wegen seiner Lage an einer alten Transit‐/Grenzroute. (Stadtlexikon Karlsruhe)
  • Entlang der Straße waren Mostobst-Alleen angelegt („Mostobstbäume entlang der Ochsenstraße …“) in der Flur von Hohenwettersbach. (Karlsruhe)

Bedeutende Hinweise zur Straßen-/Flurnamen-Entwicklung

  • Im Stadtlexikon heißt es zum „Neuer Weg“ (Hohenwettersbach): „Die Ochsenstraße wurde um 1939 in Neuer Weg umbenannt.“ (Stadtlexikon Karlsruhe)
  • Die offizielle Straßennamenliste weist die Ochsenstraße als historisch aus, was darauf hindeutet, dass der Name heute möglicherweise nicht mehr durchgängig vorhanden ist bzw. Teile umbenannt wurden. (Karlsruhe)

Interpretation & Bedeutung für Ihre Arbeit

Für Ihre Forschung zur Geschichte der Orgeln der Evangelischen Waldensergemeinde Karlsruhe-Palmbach könnte dieser Weg Folgendes bedeuten:

  • Der Weg war eine wichtige Verbindung – das kann Rückschlüsse auf Kommunikations-, Transport- und Siedlungslinien erlauben.
  • Ein alter Gewannname entlang oder abzweigend von der Ochsenstraße könnte lokal überlieferte Nutzungs- oder Besitzverhältnisse zeigen (Hoflage, Viehtrieb, Grenzverkehr).
  • Wenn Siedler oder Waldenser-Zugewanderte diesen Weg nutzten, könnte der Flurname zur Erschließung der Landschaft und Flur-Benennung beitragen.