Der Bergdörfer-Grenzweg des Schwarzwaldvereins Wettersbach
Der Bergdörfer Grenzweg ist ein Wanderweg des Schwarzwaldvereins, der um die Karlsruher Höhenstadtteile führt. Der 27 Kilometer lange Wanderweg führt auf und in der Nähe von alten Gemarkungsgrenzen rund um die Bergdörfer Grünwettersbach, Palmbach, Hohenwettersbach und Stupferich. Er ist in fünf Etappen aufgeteilt. Man erreicht beim ehemaligen Wildschweingehege den höchsten Punkt der Stadt Karlsruhe, außerdem ist der Rundweg "Schöpfungsweg" bei Hohenwettersbach eingeschlossen. Sehenswerte alte Grenzsteine befinden sich am Weg und in der Nähe des Weges.
Der Rundwanderweg wurde am 3. Mai 2015 im Rahmen eines Stadtteilprojektes zur 300-Jahrfeier der Stadt Karlsruhe vom Schwarzwaldverein Wettersbach eröffnet. (Quelle: Stadtwiki)
Folgende Dateien, Bilder und Texte stammen vom ehemaligen Schwarzwaldverein Wettersbach e. V. und wurden uns von Herrn Frank Schölch zur Verfügung gestellt.

Textauszüge aus dem Flyer des Schwarzwaldvereins:
Bergdörfer Grenzweg
Kurzbeschreibung
Wanderung auf und in der Nähe von alten Gemarkungsgrenzen rund um die Bergdörfer Grünwettersbach, Palmbach und Stupferich (Stadteile von Karlsruhe)
Empfehlenswerte Jahreszeiten: im Frühjahr die blühenden Streuobstwiesen, im Herbst die Laubverfärbung, sowohl im Wald als auch bei den Obstbäumen auf den Wiesen und Feldern.
Der Rundwanderweg wurde am 3.5.2015 im Rahmen eines Stadtteilprojektes zur 300-Jahrfeier der Stadt Karlsruhe eröffnet.
Sehenswerte alte Grenzsteine am Weg und in der Nähe des Weges. Eine Beschreibung der interessantesten Grenzsteine finden Sie auf der Homepage des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Wettersbach e.V.
Fernsicht über die Rheinebene und zum Nordschwarzwald. Wildschweingehege zugleich höchster Punkt der Wanderung. Eigener Rundweg"Schöpfungsweg" bei Hohenwettersbach. Gutshöfe um Hohenwettersbach
Beschreibung
Sehens- und Wissenswertes zu Landschaft und Umgebung
Wolfartsweier liegt am Talausgang des Wetterbaches, der beim Freibad von der Autobahn A8 mit einer Brücke überspannt wird. Beim Weitergehen auf dem Grenzweg befindet man sich in der Vorbergzone (Randbereich des Rheingrabens) mit Blick über die Rheinebene bis zu den Pfälzer Bergen. Das Gebiet ist teilweise sehr feucht, da sich da zahlreiche Hangquellen befinden. Im Frühjahr sind ausgedehnte Bärlauchbestände zu finden. Zur Rheinebene hin treffen wir auf schmale steile Kerbtäler, die sog. Klammen. Die Hornklamm wird bei der Wanderung durchquert. Der ganze Bereich ist mit Buchen bewachsen, die hier ideale
Wachstumsbedingungen haben.
Grünwettersbach, Palmbach, Stupferich
Bei der weiteren Wanderung durch die bereits beschriebenen Buchenbestände erreichen wir den Rand der Kälberklamm, ebenfalls ein steiler Taleinschnitt, der zum Albtal hinunterführt. Am Beginn der Kälberklamm befindet sich ein Quellgebiet, das zum Albtal entwässert. Am Ende der Klamm sind noch aufgelassene Steinbrüche anzutreffen.
Die gesamte Kälber- und die anschließende Hasenklamm stehen unter Naturschutz. Dazu ein Steckbrief: Zwei Kerbbachsysteme mit natürlichen
Quellbereichen, mit typischen Tier- und Pflanzengesellschaften; Schluchtwaldgesellschaften; ehemalige Steinbrüche als "geologische Fenster" und Lebensraum für trockenheitliebende Tiere und Pflanzen. (Aus Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe über das Naturschutzgebiet "Kälberklamm und
Hasenklamm"). http://web1.karlsruhe.de/Stadt/Stadtrecht/s-3-3-6.php
Nun wird der Wald verlassen und der Wanderer tritt in die Streuobstwiesenlandschaft ein. Ein Lehrpfad informiert über die Streuobstwiesen. Die Landschaft
wird offener und einige Weitblicke zu landschaftsprägenden Elementen tun sich auf, vor allem die Fernsichten zum Nordschwarzwald und die Pappelallee zwischen Batzen- und Thomashof. Unterwegs kann man ein kleines Feuchtbiotop (Sickerquelle) am Beginn des Hatzengrabens besichtigen. Informationstafeln sind dort aufgestellt. Bitte nur den Holzsteg benutzen um die Umgebung zu schützen.
Historisches:
Hier sind auszugsweise einige Informationen zur Geschichte der jeweiligen Orte. Wer mehr wissen will findet dies auf der Homepage der Stadt Karlsruhe, der passende Link steht am Ende der jeweiligen Ortschroniken.
Grünwettersbach
Schon von weitem erblickt man die auf einem vorspringendem Hügel sich erhebende evangelische Kirche zu Grünwettersbach, den um mindestens 423 Jahre älteren Ortsteil von Wettersbach gegenüber dem jüngeren Palmbach. Diese Kirche mit ihrem aus dem 12. Jahrhundert stammenden romanischen Turm wurde erstmals im Jahre 1278 wie folgt erwähnt "...dominus Adelhart verus pastor in weterspach..." Da das ganze Gebiet damals mit einem großen, dichten Wald bedeckt war, können keine Bodenfunde über die Zeit vor 1200 etwas aussagen.
Das Dorf wurde als sogenanntes Haufendorf angelegt und hatte seinen Kern wohl in der mittleren Kirchstraße, denn hier war das Dorf leichter zu verteidigen als ein Platz tiefer im Tale. Zudem lieferten einige Quellen das nötige Wasser zum Leben.
Siebzig Jahre nach der ersten Erwähnung, am 22. Mai 1348 , übertrug der Archidiakon und Probst von St. German in Speyer die Patronatsrechte der Pfarrkirche zu Grünwettersbach dem Deutschorden. Und nicht ganz 20 Jahre danach wurden die Edelknechte Balsam und Kraft aus Wedersbach als Ortsadlige genannt.
Die Einführung der Reformation im Jahre 1534 brachte den ersten evangelischen Pfarrer in das durch die Säkularisation des Klosters Herrenalb an Württemberg übergegangene Dorf, obwohl es ringsum von badischem Territorium umschlossen war. Man sprach in dieser Zeit vom "Württembergischen Korridor" (1534 - 1602). Grünwettersbach war also in dieser Zeit der westlichste Besitz Württembergs. Die Amtsstadt war Neuenbürg a. d. Enz, die aber durch die damaligen Straßen- und Wegverhältnisse weit, weit entfernt lag.
Weitere Info unter http://www.karlsruhe.de/b4/stadtteile/bergdoerfer/gruenwettersbach/geschichte.de
Sehenswerte Gebäude, die der Denkmalliste der Stadt Karlsruhe entnommen wurden
- Kirche erstmals erwähnt 1278, Westturm aus dem 12. Jh, evangelisch ab 1534 (Einführung Reformation) Glockengeschoss des Turmes und Kirchenraum von Wilhelm Friedrich Goetz, 1782, Taufstein 1491, Holzkanzel um 1780, Orgel, 12./18. Jh. von Wilhelm Friedrich Goetz, Ludwigsburg
- Altes Schulhaus von 1846.
- Am Wetterbach 31, Fachwerkhaus, zweigeschossig über hohem massivem Kellergeschoß mit Rundbogeneingang und Eckkonsole, bez. GB 1799.
Palmbach
Palmbach ist eine Neugründung der Waldenser. Am 4. Februar 1701 hatten sie von Herzog Eberhardt Ludwig von Württemberg die Erlaubnis erhalten, sich in seinem Land anzusiedeln. Man wies ihnen 360 Morgen verwildertes Ackerland, Wiesen und einige kleine Waldstücke zwischen Grünwettersbach, Stupferich und Langensteinbach zu.
Grünwettersbach lag damals in einer kleinen württembergischen Enklave im Badischen und gehörte zum Oberamt Neuenbürg. Nach dem dreißigjährigen Krieg und dem Pfälzischen Erbfolgekrieg hatte das Dorf, das 1630 noch 80 Bürger gezählt hatte, nur noch 30 Einwohner, das ebenfalls württembergische Dorf Untermutschelbach noch neun. 35 meist arme Waldenserfamilien kamen in der neuen Heimat an, 28 von ihnen wurden Grünwettersbach zugeteilt, wo sie in Erinnerung an ihre alte Heimat die neue Siedlung La Balme, was soviel wie "Zuflucht" bedeutet, später Balmbach geschrieben, gründeten. Die übrigen Familien
fanden in Untermutschelbach eine Bleibe. 1806 wurde Grünwettersbach und auch Palmbach badisch. Das erste Gotteshaus in Palmbach war ein kleines Holzkirchlein, das 1725 unter Pfarrer Jaques Resplendin, der 1720 die Pfarrei übernommen hatte, erbaut wurde. 1906 wurde ein Neubau der Kirche notwendig.
Bis etwa 1810 bediente man sich der französischen Sprache, und bis 1821 betreute der Pfarrer von Palmbach auch die Waldenser in Untermutschelbach.
Grünwettersbach und Palmbach werden badisch
Das nächste wichtige Ereignis fiel in das Jahr 1806. In einer Aufzeichnung des Gemeindearchives liest man, dass am 19. Oktober 1806 "Grünwettersbach von seiner Königlichen Majestät von Württemberg Friedrich dem II. an Baden-Durlach vertauscht" wurde. Ab diesem Tag an waren Grünwettersbach und Palmbach badisch, zugehörig nun zu der nahen Amtsstadt Durlach.
Weitere Informationen zum Bergdörfer Grenzweg
Dies ist nur ein kleiner Textauszug aus dem Flyer des Schwarzwaldvereins.
Hier finden Sie die pdf.-Datei mit dem ausführlichen Flyer: bergdoerfer-grenzweg-2015 herunterladen
Auch im Wanderportal des Schwarzwaldvereins ist der Bergdörfer Grenzweg zu finden: https://www.schwarzwaldverein-tourenportal.de/de/tour/themenwege/bergdoerfer-grenzweg/13759165/


