Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Webseite, wir erstellen hier eine wachsende Sammlung ortsgeschichtlicher Themen zur Vorbereitung des Grünwettersbacher Geschichtsweges. Aus diesen Inhalten soll später der „Geschichtsweg Grünwettersbach“ entstehen – ergänzt durch einen Rundweg zu unseren „Wegle, Stäffele und Aussichtspunkten“. Nach und nach werden wir diese Seiten erweitern und ergänzen.
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Dieses Projekt lebt vom Wissen und Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Wir sind ein ortschaftsrätlicher Arbeitskreis aller Fraktionen, unterstützt von geschichtsinteressierten Einwohnerinnen und Einwohnern. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich einzubringen – sei es mit Wissen, Anregungen, Texten oder historischen Daten zu unseren Themen. Wir freuen uns auch über alte Fotos aus Grünwettersbach, die zur Geschichte unseres Ortes beitragen können.
Auf dieser Seite folgt das Thema "Das Rathaus Grünwettersbach und die alten Spritzenhäuser"
Zusammenfassung zum Rathaus in Grünwettersbach (aus Buch "Wettersbach neu") noch prüfen
Die Geschichte des Rathauses ist durch einen Neubau im Jahr 1881 gekennzeichnet, der durch akute Mängel und die gestiegene Einwohnerzahl notwendig wurde.
Der Vorgängerbau (ab 1788)
* Der Vorgängerbau wurde 1788 als zweigeschossiges verputztes Fachwerkhaus mit Satteldach errichtet.
* Räumlichkeiten umfassten mutmaßlich ein Bürgermeisterzimmer, eine Ratsschreiberstube, einen Versammlungsraum, eine Wachtstube mit Arrestzelle und einen Abort.
* Direkt hinter dem Gebäude befand sich das Kelterhaus.
Der Neubau 1881
* Bei einer Ortsprüfung im Sommer 1880 wurden erhebliche Mängel festgestellt (z.B. Außentreppe, Abort, Fußboden in der Arrestzelle, schutzlose Fenster), die eine aufwendige Instandsetzung oder einen Neubau nötig machten.
* Die Einwohnerzahl war von 600 (1788) auf 1.010 (1880) gestiegen, was den kommunalen Verwaltungsaufwand erhöhte und das alte Rathaus zu klein machte.
* Der Durlacher Bezirksbautechniker Christof Bull wurde mit der Planung beauftragt.
* Der Neubau sollte an der Stelle des alten Gebäudes unter Einbezug des Kelterhauses errichtet und um ein Spritzenhaus erweitert werden.
* Die Pläne (datiert November 1880) sahen Kosten von 14.042 Mark vor.
* Die Bauarbeiten wurden im Januar 1881 ausgeschrieben und an die Maurergemeinschaft Giesinger und Wenz aus Söllingen vergeben.
* Das neue Rathaus wurde vermutlich 1882 bezogen, nachdem die Maurerarbeiten bis Mitte September abgeschlossen waren.
Baubeschreibung des Neubaus:
* Christof Bull ließ sich vom Stil der Neorenaissance inspirieren, schuf jedoch einen Bau, der einer Landgemeinde angemessen war.
* Der Bau war ein rechteckiger Baukörper mit Walmdach und Dachreiter, gegliedert durch Quadersteine, Gesimse und Lisenen. Ein Dreiecksgiebel betonte den Mittelrisalit.
* Im Erdgeschoss befanden sich die Zimmer des Bürgermeisters, des Ratsschreibers, des Wachmanns, die Arrestzelle und der Eingang in den Treppenaufgang.
* Im ersten Stock lagen der geräumige Ratssaal und eine Kammer.
* Später (bis 1892) musste die Gemeindeverwaltung das hinten angrenzende Keltergebäude aufstocken, um eine Wohnung für den zweiten Hauptlehrer der Schule zu schaffen, da das Schulhaus keinen Platz bot.



