Keine freien Wohnungen in Wettersbach
Update 13.07.2016:
Der Nachbarschaftsverband Karlsruhe hat die Prüfflächen für den FNP 2030 - Wohnbaugebiete veröffentlicht. Der Ortschaftsrat Wettersbach wird in einer der nächsten Sitzungen öffentlich hierüber beraten.
Siehe: http://www.nachbarschaftsverband-karlsruhe.de/b3/beteiligung_2030/fnp_wohnen
Sollen neue Baugebiete erschlossen werden?
Juni 2016: Der Mangel an freien Wohnungen im Bereich der Karlsruher Höhenstadtteile und das Thema fehlende Bauflächen beschäftige in den letzten Monaten die CDU/ FW- Fraktion. Auch in der Tagespresse wurde in den letzten Wochen verstärkt über fehlende Wohnbaugebiete in Karlsruhe und besonders in den Höhenstadtteilen berichtet. Bei unserer diesjährigen Klausurtagung unter dem Thema „Wettersbach 2030“ nahm dieses Thema einen breiten Raum ein. Wir Beschäftigten uns dabei intensiv mit der Problematik und überlegten, was die Wünsche und Vorstellungen der Bürger sind und welche Überlegungen aus städtebaulicher Sicht relevant sind.
Aufgrund unseres Antrages wurde bereits bei der März-Sitzung des Ortschaftsrates das Thema Baugebiete beraten. Wir sehen es als schwierige Aufgabe an, einerseits neue Flächen für den Wohnungsbau zu schaffen und anderseits unsere der Landwirtschaft und Erholung dienenden Wiesen und Äcker zu schonen und der Natur den Vorrang einzuräumen. Gerade diese ländliche Prägung unserer Ortschaften ist für die Qualität unseres schönen und wertvollen Naherholungsraums von entscheidender Bedeutung. Der Ortschaftsrat sprach sich daher auf Antrag unserer Fraktion für die Bebauung bisher nur einseitig bebauter Straßen aus. Daneben sind die Innenentwicklung und die Ortskernsanierung Grünwettersbachs zentrale Bestandteile einer zukunftsorientierten Entwicklung unserer Stadtteile. So müssen keine neuen Straßen gebaut und Grün- und Ackerflächen können geschont werden. Dies soll nach unsrer Auffassung in Wettersbach zunächst Vorrang vor der Erschließung neuer Baugebiete haben. Weiterhin sollte vor dem Ausweisen weiterer Bauflächen eine demographische Erhebung durchgeführt werden. Diese Erhebung sollte zum Ziel haben, festzustellen wie viel Wohnraum in den nächsten Jahren voraussichtlich dem Markt wieder zu Verfügung stehen wird. Hieran kann sodann überprüft werden, ob dieser bereits bestehende Wohnraum nicht den Bedarf bereits abdeckt. Daran anschließend stellt sich die Frage und sollte ergänzend geprüft werden, ob mit der Bebauung der noch zu bebauenden Straßenseiten einerseits und den Entwicklungen im Rahmen des demographischen Wandels die Kapazitäten der Kindergärten und Schulen ausreichend sind.
Das Neubaugebiet "Ob den Gärten" in Palmbach ist, Stand heute, fast komplett belegt. In den letzten 6 Jahren wurden in Palmbach viele Wohnhäuser gebaut. Im Frühjahr 2016 waren jetzt 68 Häuser fertiggestellt. Nur noch 17 Bauplätze sind derzeit noch nicht bebaut. Die Grundstücke befinden sich alle in Privatbesitz. Alle Häuser in der Waldbronner Straße und der Gustav-Meerwein-Straße sind bereits bezogen, so dass heute ungefähr 250 Personen im Neubaugebiet in unserem schönen Palmbach leben. Besonders für Familien mit Kindern war und ist das Baugebiet wegen seiner idyllischen Lage am Standrand, bebaut mit Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern besonders attraktiv.
Wie vom Ortschaftsrat vor Jahren beschlossen, hat das Neubaugebiet eine Fläche von 5,5 ha, es wurden 85 Bauplätze für 29 Einzelhäuser, 26 Doppelhaus-Hälften und 30 Reihenhäuser mit zusammen 99 Wohneinheiten geplant, so dass nach kompletter Bebauung bis zu 300 Personen in diesem Gebiet wohnen werden.
Die geplante Erweiterung „Ob den Gärten 2“ soll nach Auffassung der CDU/FW-Fraktion jetzt noch nicht angegangen werden. Angedacht wären in der Erwin-Schöller-Straße, die am kleinen Kreisverkehr beginnt und an die Rudolf-Link-Straße im Gewerbegebiet Winterrot angeschlossen werden soll, sowie der Langensteinbacher Straße weitere 70 Häuser mit ca. 100 Wohneinheiten.
Die CDU/FW- Fraktion setzt sich für eine maßvolle Vorgehensweise ein. Wir halten es für wichtig, dass erst wenn die örtliche Infrastruktur (wie z.B. Kindergärten) in einigen Jahren wieder neue Einwohner aufnehmen kann, dieses Baugebiet kommen soll. Dies führt zu einer homogenen Bevölkerungsstruktur. Dies ist auch im Sinne unserer Vereine, da damit auch Kinder und Jugendliche für den Nachwuchsbereich hinzukommen. Bei diesem Baugebiet handelt es sich schließlich auch um die letzte derzeit absehbare Erweiterungsmöglichkeit in unseren Stadtteilen, weshalb wir sparsam mit den Flächen umgehen wollen. In diesem Zusammenhang ist auch an die im Zusammenhang mit Neubaugebieten stehende Flächenversiegelung zu denken. Wettersbach liegt dicht hinter der Wasserscheide Rheintal/ Albtal. Durch die stärker werdenden, einzeln auftretenden, Starkregen muss bei einer Flächenversiegelung immer auch an die Abflussmöglichkeiten des Wassers gedacht und entsprechend durch Abläufe und Rückhaltebecken baulich vorgesorgt werden.
Die Stadtverwaltung ist zum einen durch viele Projekte gebunden und auf der anderen Seite auf der Suche nach großflächigen Neubaugebieten. Daher bekamen wir bisher leider keine große Unterstützung, da die Bebauung von derzeit einseitig bebauten Straßen (Thüringer Straße und Esslinger Straße) nur kleine zusätzliche Bauflächen bringt. Wir werden trotzdem versuchen, unserem Antrag durch beständiges Nachfragen zum Erfolg zu verhelfen.
Im Gewerbegebiet "Winterrot" ist Gewerbe mit Wohnen möglich
Weitere 19 Baugrundstücke stehen im Gewerbegebiet "Rudolf-Link-Straße" zur Verfügung. Bei einigen diese Grundstücke im eingeschränkten Gewerbegebiet (zwischen Rudolf-Link-Straße und Langensteinbacher Straße) sind Gewerbegebäude mit Wohneinheit möglich. Die Grundstücksgrößen im Gewerbegebiet liegen bei ca. 800 m² bis 1.500 m² im eingeschränkten Gewerbegebiet (GGE) und zwischen 1.500 m² und ca. 14.000 m² im GE. Die Stadt Karlsruhe, die Eigentümerin der meisten Grundstücke ist, setzt sich für die Vermarktung und Verkauf diese Grundstücke ein. Weitere Informationen bietet die Stadtverwaltung auf ihrer Internetseite an. Siehe http://www.karlsruhe.de/b2/wifoe/immobilien/sgewerbeflaechen/sgfwinterrot
In folgendem BNN-Bericht vom 28.05.2016 wird auch über ein mögliches großes Wohnbaugebiet in Hohenwettersbach berichtet.
Roland Jourdan, Stellv. Fraktionsvorsitzender